Januar - März 2023 - Volker's Boatbuilder Log

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Building the (modified) Glen-L Riviera
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- Das Jahr 2023 -
Januar - März
Frohes neues Jahr und mal schauen was es bringt!

Nun ja, in diesem Jahr war ich durchaus fleißig, wennn auch nicht dabei meine Website aktuell zu halten :-))

Die erste Januar-Woche ist etwas milder und mit etwas Unterstützung durch meinen kleinen Ölradiator schaffe ich es die Temperatur in der Werkstatt für ein paar Stunden auf 13°C aufzuheizen (Merke: Epoxy kleben erfordert min. 10°C). Also frisch ans Werk! Bevor die letzte, die vierte Schicht Multiplex am Boden verklebt wird, habe ich die Skeg, eine Kielleiste entlang der Mitte des Bootes montiert. Wie gesagt soll diese die Fahreigenschaften deutlich verbessern. Da ich hier nicht mit Schraubzwingen arbeiten kann und später in Fahrt durchaus große Kräfte wirken habe ich bei der Montage mit Schrauben gearbeitet. Lediglich am Übergang zur Bugspitze habe ich keine Schraube verwenden können, da ich hier später einen fließenden Übergang schaffen werde und eine Schraube dabei im Weg wäre.
Nachdem die Skeg installiert war, ging es weiter mit Multiplex-Schicht Nummer 4 und damit der letzten Schicht!!

ENDLICH!! am 20. Februar war es dann soweit!! Ich habe die vierte und letzte Schicht Multiplex am Boden das Bootes verklebt!!
Da der Boden und die Seitenwand bis zur Wasserlinie mit weißer Unterwasserfarbe lackiert werden, werde ich den Boden nicht mit Mahagoni furnieren. Am Bug ca. 1m vor der Bugspitze kreuzt die Wasserlienie die Chine-Line (Übergang Boden zu Seitenwand) und damit wird eine kleine Fläche im Bugberich des Boden mit Klarlack beschichtet. Diesen Teil werde ich nicht mit Multiplex, sondern drei Schichten Furnier zu je 1,8mm laminieren.  Den Überstand zum Multiplex werde ich dann zurückschleifen.

KEIN MULTIPLEX MEHR! jetzt geht es mit richtigem Holz weiter :-)

Jetzt geht es ans Mahagoni-Furnier. Etwas mehr als 1,8mm stark, natürlich unbesäumt (Kanten folgen dem Verlauf des Baumes) 18-25cm breit und 270cm lang.
Mir ist eigentlich von Begin an klar:
  • In der Länge ist das Material nur schwer zu verarbeiten
  • Das Ganze muss natürlich besäumt werden damit saubere Stöße erzeugt werden können
  • Die Breite kann insbesondere and den stark gewölbten Flächen nicht bündig, ohne Lufteinschlüsse verklebt werden.
Der Plan war also naheliegend. Das Furnier wird zunächst in der Länge halbiert. So kann ich das dünne Material besser handhaben und es entsteht auch nicht soviel Verschnitt beim besäumen. Dann werde ich schmalere Streifen in den Breiten von ca. 10-14cm schneiden.

Wie schneidet man Furnier damit es wirklich saubere, gerade Kanten hat?

"Normales" Möbelfurnier hat nur eine Stärke von 0,6-0,8mm ist also hauchdünn. Da nimmt man eine Leiste, ein scharfes Messer (Teppichmesser) und los gehts. Meine ersten Versuche mit dem 1,8mm Starkfurnier zeigten leider keine verwendbaren Ergebnisse. Leiste verrutscht, Klinge folgt der Maserung, alles in allem nicht die Lösung.
Der Zweite Versuch mit der Tischkeissäge endete nach ca. 50cm Schnittlänge. Material reißt aus, schnittkante unsauber, nicht verwendbar.
Also Google/Youtube bemühen und mal schauen wie eine richtige Furniersäge eigentlich aussieht, also wie es die Profis machen. Und für das was die Profis machen gibt es gibt es im Internet meistens auch ein DIY Projekt das mit einfachen Mitteln ein ähnliches Ergebnis bringt.  
Nach einigen Stunden Googln und Youtube Videos war klar das ich mir ein Tool für mein Tischkreissäge bauen muss. Der Schlüssel liegt darin das Material während des Sägevorgangs von oben und unten zu pressen. Ich habe mir das abgebildete Tool gebaut. Der Sägetisch hat links neben dem Sägeblatt eine Nut. Unter dem Basisbrett des Tools habe ich eine Leiste angebracht die genau in die Nut des Sägetisches passt. So kann ich das Tool exakt parallel am Sägeblatt vorbeiführen.  
Das Furnier kann in mehren Schichten auf dem Schlitten positioniert werden und von oben mit dem Balken und den Zwingen gepresst werden. Dann noch einen Anschlag für mehrere Leistenbreiten gebaut und los geht's. Das Ergebnis war absolut überzeugend! 1a Verlauf und glatte Schnittkanten. So wie es sein soll.
Für den der sich fragt ob sich der Aufwand dafür lohnt? Ich habe ca 35qm Furnier zu schneiden, das entspricht über den Daumen gerechnet ca 220 Streifen. Das mit irgendeiner "Frickel-Lösung" zu machen führt sicher zu keinem sauberen Ergebnis. Wenn die einzelnen Streifen nicht pico bello gefügt werden können, entstehen breite Fugen zwischen den Streifen die man auch nach der Lackierung deutlich sehen würde.
Ich habe mich also daran gemacht etwas Furnier zuzuschneiden und an die Laminierung der Bugspitze im Bodenbereich gemacht.


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